Der Einsatz von optischen Verstärkern dient dazu, die Reichweite von optischen Übertragungssystemen zu erhöhen. Die Verstärkung erfolgt dabei auf rein optischer Ebene und ohne, dass das Signal zwischendurch in ein elektrisches Signal gewandelt werden muss. Je nach der physikalischen Methode der Verstärkung gibt es 2 unterschiedliche Verstärkertypen im MICROSENS-Portfolio:
bei Erbium dotierten Faserverstärkern (engl. erbium-doped fiber amplifier: EDFA-Verstärker) wird die Glasfaser auf einer bestimmten Länge mit Erbium dotiert. Dieser Faserabschnitt wird dann mit Hilfe eines Halbleiterlasers optisch gepumpt. Die Methode der EDFA-Verstärkung funktioniert nur im C-Band und das ist auch der Grund, warum sich CWDM-Signale nicht verstärken lassen.
Die MICROSENS EDFA Verstärker berücksichtigen das Konzept der variablen Verstärkereinstellung (variable Gain). Die Basis- Familie lässt sich sowohl als Booster (Verstärkung am Ausgangspunkt) nutzen, als auch als Pre-Amp (Verstärkung am Endpunkt) und als Inline Verstärker (Verstärkung auf der Strecke). Die gesamte MICROSENS EDFA Verstärker Familie lässt sich entweder nach dem Prinzip des „constant Output-Power“ konfigurieren, sodass das Ausgangssignal immer den gleichen Betrag hat oder nach dem Prinzip des „constant gain“, sodass der Verstärkungsbetrag unverändert bleibt. Jeder Verstärker verfügt über einen internen „optical supervisory Channel“ (OSC) auf 1510nm, der für die Managebarkeit der Verstärker notwendig ist. Darüber werden auch die Output Power Werte der jeweiligen Verstärker übertragen, welche genutzt werden, um eine automatische Kompensation der Faseralterung umzusetzen. Die EDFA-Verstärker sind ebenfalls für den Einsatz in extremen Bedingungen verfügbar (erweiterter Einsatztemperaturbereich von -40 bis +65°C), sodass bei diesen Varianten auf eine zusätzliche Klimatisierung am direkten Einsatzortverzichtet werden kann.
Bei Raman-Verstärkern bedient man sich der so genannten Ramanstreuung. Bei Einstrahlung einer optischen Pumpwelle (hoher Intensität) werden in Quarzglasfasern die Photonen an den Siliciumdioxid-Molekülen gestreut. Dabei geht ein Teil der Energie in Phononen über und der Rest wird als Photonen niedrigerer Energie gestreut. Dieser Prozess findet zunächst spontan statt, kann jedoch auch über die zu verstärkende Signalwelle stimuliert werden. Man spricht dann von stimulierter Ramanstreuung. Die Vorteile der Raman-Verstärkung liegen darin, dass diese neben dem C-Band auch im L-Band einsetzbar ist und dass diese im Vergleich zur EDFA-Verstärkung ein besseres Signal Rauschverhältnis (OSNR) bei der Verstärkung erzeugt. Gerade dies ist bei mehrfacher Verstärkung zur Umsetzung sehr langer Distanzen von ganz besonderer Bedeutung.
Die MICROSENS RAMAN-Amplifier sind für besonders lange Distanzen ausgelegt, sodass auf Zwischenstationen verzichtet werden kann. Mit dem MICROSENS RAMAN Verstärker lassen sich besonders große Output Power Werte erzielen, wobei das Signal Rauschverhältnis dabei sehr günstig ausfällt.
Das Portfolio runden Remote Optical Power Amplification (ROPA)–Systeme ab, mit dem Distanzen von bis zu 450 km realisiert werden können (mit Einsparung aktiver Inline-Komponenten). Basisprodukt dieser Lösung ist der absolut passive Remote Optical Amplifier (ROA), der auf der Strecke in die Faser eingespleisst wird und der über die an den Terminalenden installierten, aktiven Remote Amplifier Pump (RAP) gespeist wird.