Smart Metering mit smarter Netzwerklösung
Energie und IT wachsen zusammen
Die Elektrizitätswerke Reutte blicken auf mehr als 120 Jahre Geschichte zurück, schon 1902 ging das Wasserkraftwerk Plansee offiziell ans Netz. Auch heute noch stellt die Energiegewinnung aus Wasserkraft das Kerngeschäft dar - die Unternehmensgruppe betreibt mittlerweile 13 Wasserkraftwerke, geändert hat sich dennoch vieles: Die Zeit der „Schaltwärter“, die manuell Hebel betätigten, ist längst vorbei. Heute lassen sich die Anlagen bei Bedarf digital aus der Ferne steuern. Die Grundvoraussetzung dafür ist eine sichere und zuverlässige Netzwerkinfrastruktur, mit deren Aufbau das Unternehmen vor mehr als 20 Jahren begann. Systematisch wurden die EWR Kraftwerke sowie Umspannwerke und Trafostationen mit einem eigenen Glasfasernetz angebunden, um darüber sicher und zuverlässig Daten auszutauschen. Bis Ende 2022 müssen gemäß einer Verordnung des österreichischen Wirtschaftsministeriums mindestens 40 %, bis Ende 2024 95 % aller Zählpunkte über ein Smart Meter verfügen.
Kritische Infrastruktur mit hohen Anforderungen
Energieversorger sind Teil der kritischen Infrastruktur, sämtliche Daten müssen sicher und zuverlässig übertragen werden. Für die Experten bei EWR liegt hier das entscheidende Argument, sichere Glasfasernetze in eigener Regie aufzubauen und zu betreiben. Schon für die Anbindung der ersten Trafostationen und die optimierte Nutzung der Weitverkehrsstrecken mit Wellenlängenmultiplexern nutzt das Unternehmen Netzwerktechnologie der MICROSENS GmbH & Co. KG – und das sehr erfolgreich, wie Gerold Vogler, Abteilung Sekundärtechnik und Projektleiter Smart Meter erklärt: „Sowohl die WDM-Systeme als auch die Profi Line Industrial Switches, die wir seit Jahren nutzen, arbeiten absolut zuverlässig und lassen sich einfach handhaben. Eine Erweiterung unseres Netzwerks mit neuen Komponenten von MICROSENS schien uns ideal.“ Allerdings mussten die Switches die konkreten Anforderungen des Energieversorgers erfüllen:
- Kompakte Abmessungen
- Weiter Temperaturbereich
- Direkte 230V Spannungsversorgung
- Ringstruktur realisierbar
Robuste Technologie für jede Umgebung
In jeder Hinsicht überzeugen konnte der Ruggedized Micro Switch MS440217MXH-G6+ von MICROSENS. Der sehr kompakte 6-Port-Switch kann bei Temperaturen zwischen -25 °C und +65 °C betrieben werden, die in den nicht klimatisierten Trafostationen durchaus erreicht werden könnten. Durch den direkten 230 V-Anschluss entfällt im Gegensatz zu ähnlichen Produkten mit 24 V-Anschluss das zusätzliche Netzteil. Die beiden Glasfaser-Ports erlauben den einfachen Aufbau einer Ringstruktur, die die Ausfallsicherheit der Infrastruktur erhöht. Einen weiteren Pluspunkt der Ruggedized Switches stellen aus Sicht von EWR die SD-Karten dar, die die Konfiguration der Switches speichern und bei einem Ausfall schnell getauscht werden können. An den Schnittstellen mehrerer Ringe nutzen die Elektrizitätswerke Reutte zusätzlich 13-Port Gigabit Ethernet Industrial Profi Line Modular Switches (MS652119PM-V2). Hier liegt die Besonderheit in der Simplex-Glasfaser-Infrastruktur basierend auf Single Mode Glasfasern. DIE MICROSENS Switches werden dazu mit SFP-Transceivern des Unternehmens bestückt, die den bidirektionalen Datenverkehr auf einer Faser ermöglichen und die Zahl der benötigten Fasern minimieren. Gerold Vogler erklärt dazu: „Bei der Auswahl der Produkte achten wir zunächst auf die Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Technologie. Aber selbstverständlich berücksichtigen wir auch wirtschaftliche Aspekte. Die Simplex-Infrastruktur wurde durch die kostengünstige Kombination aus MICROSENS Switches und Transceivern für uns attraktiv.“
Realisierung für die Anforderungen der Zukunft
Für das Management der MICROSENS Komponenten nutzt das EWR-Team die MICROSENS Network Management Platform (NMP). Das zentrale Netzwerkmanagement-System überwacht alle MICROSENS Komponenten, stellt die Ringe übersichtlich dar, so dass eventuelle Unterbrechungen auf einen Blick erkannt werden, und ermöglicht das zentrale Einspielen von Updates. Insgesamt schätzt das Team die zuverlässige Technik sowie die Zukunftsfähigkeit der Lösung, wie Gerold Vogler erläutert: „Als Energieversorger planen wir langfristig. Wir müssen uns hundertprozentig auf die Technologie verlassen können, heute und auch in Zukunft. Mit MICROSENS wissen wir einen kompetenten und verlässlichen Hersteller an unserer Seite, der unsere Anfragen schnell bearbeitet und zukunftsorientierte, zuverlässige Produkte liefert.“
Fit für das Smart Metering ist damit auch das Netz der EWR insgesamt: Der Ausbau des Glasfaser-Netzwerks startete im Herbst 2021, bis Ende 2022 werden ca. 12.000 Zählpunkte in Tirol über Powerline an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Unabhängig davon werden die weiteren 6.000 Zählpunkte in Tirol über das Mobilfunknetz gekoppelt. Damit erreichen die EWR wie geplant die erforderliche Anbindung der Zählpunkte über Smart Meter. Zukünftige Anwendungen wie beispielsweise die tageszeitabhängige Bepreisung und Abrechnung des Stroms könnten damit schon bald Realität werden.
Über MICROSENS
Informationen über Glasfaserverbindungen zu übertragen, bringt zahlreiche Vorteile. Das erkannte die MICROSENS GmbH & Co. KG schon sehr früh. Als einer der Pioniere entwickelt und produziert das Unternehmen seit 1993 leistungsfähige Kommunikations- und Übertragungssysteme in Deutschland. Individuell abgestimmt auf die Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsbereiche und eingebettet in umfassende Konzepte für einzelne Branchen. Vor allem aber nah am Kunden. Technische Herausforderungen aus Kundenprojekten fließen direkt in die Produktentwicklung ein. So entstehen IP-basierte Automationslösungen für moderne Gebäude, kosteneffiziente Netzwerkkonzepte für den Büro- und Arbeitsplatzbereich, robuste und ausfallsichere Lösungen für industrielle Umgebungen, optische Transportsysteme für zukunftsorientierte Weitverkehrsnetze und die effiziente Kopplung von Standorten und Rechenzentren.