Sichere Glasfasertechnik am Flughafen Tocumen
Glasfaser in letzter Sekunde
Die Pläne für den Bau des neuen Terminals waren schon weit fortgeschritten, als Ricardo Quintero 2015 die IT-Leitung des Flughafens Tocumen übernahm. Von Anfang an war – ganz klassisch – die strukturierte Verkabelung des Gebäudes mit Kupferkabeln geplant worden. Ein Artikel über die erfolgreiche Umsetzung des FTTO-Konzepts am Flughafen Dubai ließ ihn allerdings an der strukturierten Verkabelung für dieses Konzept zweifeln. Der Manager stellte die Entscheidung für ein kupferbasierendes Netzwerk auf den Prüfstand und hinterfragte sie in Hinblick auf Zukunftsfähigkeit, Kosten und Sicherheit. Seine Auswertung war eindeutig: Die FTTO-Technologie überzeugte in allen Punkten. Das bestätigt auch Abdy Sanjur, der heutige CIO des Flughafens: „Die FTTO-Technologie war für uns nicht nur im Bau eine effiziente und kostengünstigere Lösung. Sie bietet uns heute die Flexibilität, das Netz jederzeit zu erweitern, zusätzliche Endgeräte oder neue Services zu integrieren. Der Tocumen Airport wächst kontinuierlich, diese Möglichkeiten sind für uns essenziell.“
Deutlich reduzierter Platzbedarf
Flughäfen sind weitläufig, sowohl innerhalb der Passagierbereiche als auch in den Frachtbereichen müssen weite Strecken zurückgelegt werden. Alleine die beiden aktuellen Terminals des Tocumen Airports umfassen eine Fläche von mehr als 190.000 Quadratmeter, der Bau eines dritten Terminals ist in Planung. Gleichzeitig beträgt die Längenbeschränkung für die im Tertiärbereich verwendeten Ethernet-Kupferkabel (Twisted Pair) 90 Meter. Infolgedessen hätte die zunächst geplante strukturierte Verkabelung sehr viel Platz in Anspruch genommen. Zum einen aufgrund des Platzbedarfs der Kupferkabel selbst, zum anderen für die erforderlichen Technikräume für die Unterverteilung in den jeweiligen Segmenten. Zusätzliche Repeater hätten eine Stromversorgung und ein entsprechendes geschütztes Gehäuse benötigt. Fazit: Hoher Aufwand, ein enormer Platzbedarf und damit insgesamt signifikant hohe Kosten.
Das FTTO-Konzept ist hingegen deutlich schlanker und ausfallsicherer: Das Netzwerk ist sternförmig und redundant aufgebaut. Die kompakten Micro Switches sind über die beiden darin integrierten Glasfaser-Uplinks an zwei zentrale Technikräume angeschlossen. Dort werden sie über MICROSENS Layer 2-Distributionsswitches an die zentralen Cisco Switches angebunden. Fällt eine Verbindung aus, kann der Micro Switch damit jederzeit über die zweite Verbindung kommunizieren. Zur kostengünstigen Anbindung der Endgeräte stehen an jedem Micro Switch vier Standard-Kupferschnittstellen RJ45 zur Verfügung.
Robuste Switches für Außenbereiche
Das FTTO-Netzwerk des Tocumen Airport beschränkt sich bei weitem nicht nur auf die Terminals selbst; auch in den Außenbereichen muss Hardware angebunden werden. Für die Switches stellt dies bei einer relativen Luftfeuchte in Panama City zwischen 75 und 90 Prozent eine enorme Belastung dar. Hier setzt der Flughafen auf die MICROSENS Ruggedized Micro Switches bzw. robuste Gigabit Ethernet Switches der Profi Line Modular (PLM) Serie. Beide Lösungen wurden speziell für raue Umgebungen und außergewöhnliche Belastungen – darunter auch hohe Luftfeuchten - entwickelt und bieten erweiterte Temperaturbereiche, für die PLM-Serie liegt dieser zwischen -40 und +75 Grad Celsius, so dass der reibungslose Betrieb auch in nicht temperierten Umgebungen gewährleistet werden kann.
Insgesamt galt es, für das Installationsteam einige Hürden zu nehmen. So wurden alle Kabel und Switches in den Passagierbereichen verdeckt installiert und zum Teil in 20 Metern Höhe an einer Installationsschiene am Dach befestigt. In Bereichen mit erhöhter Beanspruchung wurden die Switches und zum Teil auch die Kabelkanäle in Metallausführung gewählt, um sie zusätzlich gegen äußere Einflüsse zu schützen.
Effizientes Netzwerkmanagement
Ein Netzwerk dieser Größenordnung erfordert ein übersichtliches Netzwerkmanagement und ein kompetentes IT-Team. Die IT-Sicherheit des Tocumen Airports steht für Abdy Sanjur im Mittelpunkt, das effiziente Management des Netzwerk ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. „Die NMP Enterprise Software von MICROSENS erleichtert unsere Arbeit signifikant. Wir haben jederzeit den Überblick über die Komponenten in unserem FTTO-Netzwerk und können bei Bedarf schnell reagieren. Dank der Schulung und Zertifizierung unseres Teams bei MICROSENS in Deutschland sind wir in der Lage, nahezu alle Anfragen in kürzester Zeit intern zu klären“, so Sanjur. In zwei Teams reiste das IT-Team des Flughafens nach Deutschland und erhielt im Rahmen des „FTTO Advanced Certificate“ alle Informationen zu der FTTO-Technologie aus erster Hand. Bei kniffeligen Fragen unterstützt Ivan Dario Salazar, der MICROSENS Support Ingenieur in Lateinamerika, das Team. Der erfahrene Ingenieur kennt die FTTO-Technologie und steht Großkunden, vor allem aber den MICROSENS Partnern in der Region als kompetenter Ansprechpartner zur Seite.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Das IT-Team des Tocumen Airport setzt auch in de Zukunft auf das FTTO-Konzept. Aktuell läuft der Upgrade zur nächsten Switching-Generation. Bei neuen Projekten – wie beispielsweise der Ausrüstung neuer Duty Free Shops – werden als zentrale Distribution-Switches MICROSENS Layer-3-Switches mit 10G Technologie verbaut. Die Systeme sind vollständig kompatibel mit den Vorgängermodellen und lassen sich ebenfalls über die NMP-Software managen. Auch hier sieht Abdy Sanjur enorme Vorteile der Technologie: „Unsere Systeme zählen zur kritischen Infrastruktur und müssen rund um die Uhr reibungslos funktionieren. Die FTTO-Technologie von MICROSENS bietet uns auch in Zukunft dafür die optimale Ausgangsbasis.“
Über MICROSENS
Informationen über Glasfaserverbindungen zu übertragen, bringt zahlreiche Vorteile. Das erkannte die MICROSENS GmbH & Co. KG schon sehr früh. Als einer der Pioniere entwickelt und produziert das Unternehmen seit 1993 leistungsfähige Kommunikations- und Übertragungssysteme in Deutschland. Individuell abgestimmt auf die Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsbereiche und eingebettet in umfassende Konzepte für einzelne Branchen. Vor allem aber nah am Kunden. Technische Herausforderungen aus Kundenprojekten fließen direkt in die Produktentwicklung ein. So entstehen IP-basierte Automationslösungen für moderne Gebäude, kosteneffiziente Netzwerkkonzepte für den Büro- und Arbeitsplatzbereich, robuste und ausfallsichere Lösungen für industrielle Umgebungen, optische Transportsysteme für zukunftsorientierte Weitverkehrsnetze und die effiziente Kopplung von Standorten und Rechenzentren.